Innovative Lösungen bei Bewehrungen, Dränagen, Filtration, Stabilisierungen und im Erosionsschutz

Seit den 70er Jahren hat sich in der Geotechnik der Einsatz von Kunststoffprodukten um ein Vielfaches gesteigert. Der Einsatz dieser Materialien, heute als Geokunststoffe (Geosynthetics) bezeichnet, führte im Wechselspiel mit dem „Baustoff“ Boden, zu einem breiten Anwendungsspektrum und zu einer großen Palette von Geokunststoffprodukten. Manche geotechnische Aufgabenstellung wäre ohne Geokunststoffe nicht oder nicht wirtschaftlich lösbar gewesen.

Was sind Geokunststoffe?

Unter Geokunststoffen verstehen wir heute Flächengebilde oder Bahnen aus polymeren (im europäischen Sprachgebrauch auch aus natürlichen) Rohstoffen, die in Form von Textilien, Gittern, Dichtungsbahnen (Folien) oder deren Kombinationen (Geokomposits, Verbundstoffe) im Kontakt mit natürlichen Böden/Fels und/oder Schüttgütern in den verschiedenen Teildisziplinen der Geotechnik zum Einsatz kommen.

Geotextilien

Geotextilien sind wasserdurchlässige Vliesstoffe, Gewebe und Kettengewirke (Maschenwaren).

Geogitter

Geogitter sind aus synthetischen Fasern, Garnen oder aus Kunststoffen hergestellte Gitterstrukturen mit Öffnungsweiten über 10 mm. Man unterscheidet:

- extrudierte gestreckte Geogitter (knotensteif)

 

- gelegte Geogitter (knotenfest) - Bänder und stabförmige Elemente (knotenfest)
- gewebte Geogitter (flexibel)
- kettengewirkte (geraschelte) Geogitter (flexibel).

Dichtungsbahnen/Folien

Dichtungsbahnen sind flächige Produkte, die wasserundurchlässig (Kunststoffdichtungsbahnen KDB) oder gering wasserdurchlässig (geosynthetische Tondichtungsbahnen GTD, "Bentonitmatten") sind. Der Begriff Folien steht allgemein für dünnere Produkte, als Unterscheidungskriterium wird die Dicke benutzt, wobei die Grenze zu Dichtungsbahnen bei 1 mm Dicke.

Verbundstoffe/Geokomposits

In Verbundstoffen/Geokomposits sind zwei oder mehrere Geokunststoffe miteinander kombiniert. Typische „Vertreter" dieser Produktgruppe sind Geogitter-Vlies-Verbundstoffe oder Gewebe-Vlies-Verbundstoffe. Auch Geodräns oder Dränmatten als Kombination von zwei oder mehr Geokunststoffarten, werden allgemein dieser Gruppe zugeordnet.

Geotextilverwandte Produkte

Geotextilverwandte Produkte ist ein Sammelbegriff für wasserdurchlässige Produkte, die nicht den Geotextilien zuzuordnen sind (also Geogitter, Verbundstoffe etc.). Hier werden auch alle Produkte eingeordnet, die unter den o.g. Kriterien nicht einzuordnen sind (z.B. Geozellen, Krallmatten). Auch Produkte aus Naturfasern (Jute, Kokos, Stroh etc.), die oft in Kombination mit synthetischen Elementen für die Begrünung und den Erosionsschutz eingesetzt werden, zählen, soweit sie nicht zu den Geotextilien zu rechnen sind, in diese Gruppe. Weitere Begriffe und Definitionen sind in DIN EN ISO 10318 geregelt.

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